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Warum ich keine Businessmentorin mehr sein will

Wie in meinem letzten Artikel geschrieben, habe ich vor einigen Wochen herausgefunden, dass ich über Monate hinweg eine absolut toxische Beziehung zu meinen Mentorinnen, Instagram und mir selber geführt habe, die mich unzufrieden und unsicher hat werden lassen. Daraufhin habe ich eine Social Media Pause eingelegt um wieder zu mir selber zu finden.


Okay, es war zwar nur eine Woche – aber hej, ich gehör zu den Menschen die sich in einer Woche so viele Gedanken machen wie andere in einem Jahr. Dadurch konnte ich für mich wieder klar darin werden was ich wirklich will und was nicht. Zugegeben, meine jahrelange Erfahrung als Mindsetcoach und das daraus entstandene Verständnis für die menschliche Psyche, sowie meine grosse Reflektionsfähigkeit und Ungeduld haben dabei geholfen den Prozess etwas zu beschleunigen.


In diesem Artikel möchte ich auf die Erkenntnisse eingehen die ich in dieser Woche hatte und den Grund, warum ich keine Businessmentorin mehr sein möchte. Dafür muss ich aber zuerst etwas ausholen:


 

Vor einem Jahr habe ich zwei Menschen kennengelernt, die mein Leben auf den Kopf gestellt haben. Sie haben mir aufgezeigt, was für mich möglich sein könnte. Ruhm, Luxus, Erfolg und ein Leben voller Abendteuer und Reichtum. Ich war geflasht, überrumpelt von meinen Gefühlen und spürte in mir diesen tiefen Wunsch, auch so ein Leben zu führen.


Denn mein Leben sah zu diesem Zeitpunkt eher langweilig aus. Ich war seit 5 Jahren vollzeitselbständig, hab jede Woche meine Kunden in der Praxis betreut und alle 3 Monate dieselben Kurse unterrichtet. In meinem Leben hat sich ein gewisser Automatismus eingestellt, den ich bereits aus der Zeit kannte als ich noch angestellt war. Irgendwie war jeder Tag gleich. Aufstehen, Erledigungen machen, Kunden betreuen, mit meinem Hund Gassi gehen, kochen, TV, Bett. Ich spürte dort schon, wie sich eine Unzufriedenheit in mir ausbreitete und ich die Lust an diesem Leben verlor.


Als ich dann diese zwei wundervollen Menschen kennenlernen durfte, war ich hin und weg von ihrer Energie, ihrem Feuer und ihrer Leidenschaft dem Leben gegenüber. Es war in dem Moment genau das, wonach ich mich sehnte ohne es zu wissen. Das Feuer sprang auf mich über und ich sah plötzlich Möglichkeiten und Chancen die mir vorher verborgen blieben. Ich entschied mich, mein Leben umzukrempeln und setzte mir neue, grosse Ziele wie etwa als Businessmentorin durchzustarten und Big Business zu machen. (Zu diesem Zeitpunkt war ich als ThetaHealerin - energetische Heilmethode für Persönlichkeitsentwicklung - selbständig.)


Ich nahm an einem 3-Monatigen Onlineprogramm teil, das mich lehrte ein Onlinebusiness aufzubauen, folgte auf Instagram Mentorinnen und Coaches die zu meinen Vorbildern wurden und nahm an diversen Webinaren teil um mein Wissen zu vertiefen.


Alles in mir loderte und ich sprühte nur so vor Ideen und Kreativität. Ich erstellte ein komplett neues Angebot, legte ein neues Instagram Profil an, startete mit einem neuen Podcast und fing an mir eine Community aufzubauen.


Ständig sah ich, wie meine Vorbilder wieder krasse Launches mit 100K Umsatz erzielten, mit Post-It zu tapezierte Wände mit all den Teilnehmernamen drauf, tägliche 1:1 Anfragen in ihren Postfächern und 10 neue Paypal Pushnachrichten mit Zahlungseingängen auf ihrem Handy.


Ich fühlte es, ich feierte es und ich mochte es ihnen gönnen, denn es war genau das, was ich mir auch für mich gewünscht habe. Alles in mir wusste, dass ich das auch haben und schaffen werde, ich glaubte an mich, hatte ein tiefes Selbstvertrauen und nichts und niemand konnte mich aufhalten. Wochen vergingen, Monate vergingen und irgendwann kam ich an den Punkt, wo ich ständig mit der Realität konfrontiert wurde. Ich erkannte, dass ich einfach noch immer nicht da bin, wo ich eigentlich gerne sein möchte, und das obwohl ich mir seit Monaten den Arsch aufgerissen und die Dinge genau so umgesetzt habe, wie ich es von meinen Mentoren gelernt oder abgeschaut habe.


Diese Tatsache, sowie der finanzielle Druck der auf mir lastete, da ich über Monate hinweg kaum genug verdient habe um meine Rechnungen zu bezahlen führte dazu, dass ich mich selber enorm unter Druck gesetzt habe und anfing alles mit der Intention zu machen „Es muss jetzt einfach funktionierten!“. Ich war so gefangen in dieser Erwartungshaltung mir selber gegenüber es jetzt einfach hinbekommen zu müssen und meine Ziele zu erreichen, dass ich mein eigentliches, tiefstes und wahrhaftigstes Ziel aus den Augen verlor.


Es kam eine Phase in der ich fast täglich weinte, völlig überfordert war, nicht mehr wusste wer ich eigentlich bin und was zum Teufel ich hier tue und meine Existenzängste meinen Tag kontrollierten. Ständig ging es nur darum neue Wege, neue Strategien und neue Produkte zu kreieren und auszuprobieren, in der Hoffnung irgendwas davon funktioniert. Denn bei all meinen Vorbildern funktioniert es ja auch, also muss es bei mir auch funktionieren. Immerhin bin ich weder blöd noch unfähig. Ich weiss was ich kann und ich weiss, dass ich diesen Lifestyle auch erreichen kann. Ich verstand einfach nicht, warum es bei mir nicht klappen will.

„Was mache ich falsch? Wo liegt der Hund begraben? Wieso geht es für mich nicht so schnell und einfach?“

Kurz vor meiner Social Media Pause war ich an einem Punkt wo ich mich völlig ausgelaugt und unglücklich fühlte. Fast ein Jahr lang habe ich nun gegeben, gegeben, gegeben und so gut wie NICHTS zurückbekommen. Und natürlich fragte ich mich auch

„Ist es für mich einfach nicht vorgesehen? Bin ich auf dem falschen Weg? Hat mein Ego die Kontrolle über mein Leben übernommen und handelt nicht im Einklang mit meinem Seelenplan?“.

Mit wurde klar unter was für einen enormen Druck ich mich die letzten Monate setzte und wie unwahrscheinlich hoch meine Erwartungen an mich waren. Ein Verhaltensmuster das ich schon mein Leben lang verfolge, mir aber nie so klar war wie in diesem Moment. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich realisierte, was hier eigentlich gerade abgeht.


Das war der Moment wo ich entschied, sofort damit aufzuhören und mich nicht mehr von meinem Ego kontrollieren zu lassen. Ich entfolgte meinen Vorbildern, legte die Social Media Pause ein, nahm Abstand von all dem und liess diesen Druck und die Erwartungshaltung einfach los. Es war mir von einem Tag auf den anderen scheiss egal, ob jemand bei mir bucht, wieviel Geld ich diesen Monat verdienen werde und ob ich meine Ziele erreiche. Ich konnte wieder durchatmen.


Ich durfte mir wieder darüber bewusstwerden, was ich eigentlich will und ursprünglich auch gewollt habe. Denn es war nie der Ruhm, das Geld und der grosse Erfolg, sondern es war die Freiheit, die Unabhängigkeit und die Möglichkeit mein Leben ohne Einschränkungen leben zu können.

Doch ich glaubte, dass ich all das nur haben kann, wenn ich Millionenumsätze mache, mir den Arsch dafür aufreisse und ständig über meine Grenzen gehe.


Das Interessante war, dass mir in meiner Social Media Pause klar wurde, dass ich all das eigentlich schon hatte und zu einem gewissen grad noch immer habe. Ich musste mir in der Vergangenheit niemals wirklich sorgen um Geld machen, konnte jeden Tag einfach spontan tun wonach mir war, mein Leben geniessen und tolle Unternehmungen machen wann ich es wollte. Doch manchmal müssen wir etwas verlieren um zu erkennen was wir eigentlich hatten…


Mein grösstes Lebensziel ist es, das Leben zu leben und zu geniessen. Glücklich, zufrieden und dankbar zu sein und uneingeschränkt das tun zu können was ich möchte. Doch ich muss dafür nicht 80h die Woche arbeiten, mir ein Team mit 10 Mitarbeitern aufbauen und ständig krasse Launches machen. Denn das ist nicht meine Definition von „Leben geniessen“. Versteh mich nicht falsch, ich fände es auch toll ein Unternehmen mit Angestellten zu führen und Millionenumsätze zu erzielen, aber ich muss das nicht erst erreichen, damit ich mein Leben geniessen und glücklich sein kann.


Es sollte viel mehr darum gehen, den Fokus aufs geniessen zu setzen und nebenbei meine Firma wachsen zu lassen. Und zwar so, dass ich weiterhin meine Freiheit, Unabhängigkeit und vor allem Zeit für mich und meine Liebsten habe.


Ich habe mit dem Titel für diesen Artikel etwas übertrieben und das ganze sehr dramatisch aussehen lassen, aber ich wollte, dass du den Artikel liest. :P Natürlich möchte ich weiterhin Businessmentorin sein und Frauen in die Selbständigkeit begleiten, aber halt nicht mit der Intention mit der ich es bis jetzt gemacht habe.


Ich möchte viel mehr als Vorbild voran gehen und aufzeigen wie man das Leben geniessen und nebenbei noch genug Geld verdienen kann um sich seine Träume vom Reisen, Aus- & Weiterbildungen, Eigenheim usw. erfüllen zu können. Denn genau das ist es, was ich mir für mein Leben wünsche. Ich möchte mir keine Sorgen um Geld machen müssen, mich nicht zwischen Reisen und Ausbildung entscheiden müssen oder Angst haben, dass ich nicht mehr genug Zeit für mich, meinen Partner, meine Hündin und all die anderen wichtigen Dinge im Leben habe.


Ich will das Leben ERLEBEN und jede Minute davon geniessen. Menschen kennenlernen, reisen, Spass haben, mir schöne Dinge kaufen können, gut essen gehen, spontane Wellnessurlaube oder Roadtrips machen und einfach dankbar & zufrieden sein.


Das ist es was ich vermitteln will und was ich mir für die Frauen auf der Welt wünsche. Denn ich bin davon überzeugt, dass es genau darum im Leben gehen sollte. Jeden Tag frei gestalten zu können und so zu leben, als wäre es ein einziger Urlaub.


Tja, und das waren meine Erkenntnisse aus der Social Media Pause. Was sind deine Gedanken dazu? Welcher Teil ist dir besonders hängen geblieben? Lass es mich gerne in einem Kommentar wissen. Ich freue mich darauf deine Meinung zu hören. Und wenn du mehr von mir willst, dann folge mir super gerne auf Instagram @jessica.eberhard_ und schreib mich persönlich an, sodass wir uns austauschen und in Verbindung gehen können. Bis bald!


Deine Jessica

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